Preis einer Rassekatze

Auf dieser Seite möchte ich die Antworten (in etwas ironischer Form)
auf zwei immer wieder gestellte Fragen geben.

1. Was kostet bei Ihnen ein Katzenbaby?

Da dies davon abhängig ist, ob mit dem Tier gezüchtet werden soll oder es “nur” als “Kuschelpartner”
in der Familie leben soll, gibt es hier natürlich Unterschiede.
Bei einem Besuch des Interessenten kann man dann (Sympatie vorausgesetzt),
auch auf finanzielle Einzelheiten eingehen. Allerdings werden reine Preisanfragen nicht mehr beantwortet.

Manchmal fühlt sich ein älteres Tier nach der Kastration in der großen Gemeinschaft nicht mehr wohl,
oder ein Tier wird von den anderen “gemoppt” und wohnt nur noch in einer dunklen Ecke,
in der Hoffnung, in Ruhe gelassen zu werden.
In diesem Fall zählt für mich NUR der Platz, nicht der Preis, und solch ein Tier wird
mit einen Schutzvertrag und gegen eine Schutzgebühr, meist in Höhe der Kastrationskosten,
in superliebe Hände (wovon ich mich persönlich überzeuge) abgegeben.

2. Warum ist die soooo teuer im Verhältnis zur ”normalen” Hauskatze?

Nehmen wir mal den Vergleich zwischen “Bauernhofkatze” und “Rassekatze”.
Der Spaß geht beim Kauf des Zuchttieres los. Lassen wir hier erst mal den Preis außen vor.

Wir haben also einerseits die Bauernhofkatze, andererseits die Rassekatze.
Um eine seriöse Zucht zu gewährleisten, und sich einer Kontrolle im Sinne der Tiere zu unterwerfen,
tritt der Züchter einem Verein bei. Hier fallen Vereinsgebühren wie
Jahresbeitrag, Zwingerschutz, Aufnahmegebühr, Stammbaumgebühren etc. an.
-- Peng! Sagt der Kontostand --

Nun haben wir eine registrierte und kontrollierbare Zucht und unsere Rassekatze(n).
Wir wollen also Nachwuchs. Frage 1: Entspricht das Tier dem Rassestandard? Also: Ausstellen.
-- Peng! Nr.2 --

Ja, alles ist fein, Katze sieht (in meinem Falle) aus wie eine Perser, riecht wie eine Perser,
benimmt sich auch wie eine.
Bauernhofkatze? Da ist das leider alles wurscht.

Man sucht also einen Kater. Jetzt geht der Zirkus erst richtig los. Passt der Knabe genetisch zu meiner Mietz?
Diese Frage stellen wir übrigens, um z.B. Inzucht etc. zu vermeiden, also im Sinne der Gesundheit.
Das Auswendiglernen von Stammbäumen hat -entgegen anderslautenden Gerüchten-
nix mit Profilierungssucht zu tun.
Da würde man ein erheblich größeres Publikum mit Schiller's “Glocke” beeindrucken können.

Welche Farbe hat er? Welche fallen beim Wurf?
Und hey, das ist nicht egal - auch bei Bauernhofkatzen gibt es bevorzugte Farben!
Die roten Kater sind als Erste weg und die grau getigerten Mädels streunen später auf dem Hof rum,
werden überfahren, vom Vater oder Bruder gedeckt ...etc..
Man telefoniert, man braucht Wochen, manchmal Monate um den passenden Kater zu finden. Und: Geld.
Denn noch haben wir uns nur informiert.
-- Peng! --

Kater ist gefunden. Also: Gesundheitscheck.
Das kann der Katerbesitzer erwarten, schließlich macht er mit seinem Tiger das Gleiche.
Und die bisher angefallenen Kosten hat er auch, wie ich bei meiner Katze.
-- Peng!!! --

Im Ernstfall steckt da übrigens auch noch eine gewaltige Fahrerei dahinter. Aber Sprit können wir uns ja leisten...
Kein Problem.
Mittlerweile ist das Rassetierchen, das verpimpelte und gequälte, sogar noch geimpft worden.
-- Peng! --
Bauernhof: der nächste Streuner deckt. Ob der jetzt aus der nächsten Verwandtschaft kommt oder nicht,
ob der gesund ist - man weiß es nicht...

Die Kitten sind unterwegs. Rassekatze geht zum Doc, wird untersucht und umsorgt.
-- Riesenpeng! --
Bauernhofkatze: sie muss das alleine durchstehen und bis zum letzten Tag ihre Mäuse selber fangen.

Die Kitten kommen. Der Züchter hatte einige Anschaffungen.
Wurfkiste, Tücher, Laufstall, Erst- und Geburtshilfe-besteck.
-- Jaja, richtig: Peng! --
Auf dem Bauernhof sucht sich derweil die Katze einen stillen Winkel auf dem Heuboden.

Die Geburt. Komplikationen? Die Rassekatze kommt zum Doc.
-- Und das ist dann meist kein Peng! - sondern ein gewaltiges KAWUMM!! - auf dem Konto. --
Auf dem Bauernhof läuft -übrigens völlig kostenfrei für den Menschen, jedoch nicht für die Katze-
das “Russisch Roulette” der Natur.
Und das geht auch gerne mal für die Katze ins Auge. Oder die Kitten. Oder Alle.

Die Aufzucht - kostet Geld und Möbel. Der Züchter entwurmt und impft -
wer entwurmt und impft die Bauernhofkatze und ihre Kitten?

Nun kommen wir zum Verkauf. Die Bauernhofkatzen gehen für ‘nen Appel und ‘n Ei,
ohne vorherigen Kostenaufwand vom Hof - mit 6-8 Wochen!!

Die Rassekitten bleiben bis nach der 2. Impfung (jaja, die ist bei uns auch noch im Preis!)
--Pengpeng!! --
und toben mit flotten 12 - 14 Wochen als echte Halbstarke durch die Hütte. Voll sozialisiert.

Achja... Wir füttern die Bande übrigens und haben Toiletten mit regelmäßigem Steuaustausch. Und Kratzbäume.
...Mäuse und die gute alte Hofeiche sind natürlich grundsätzlich preisgünstiger...

Ich frage euch nun ernsthaft: wer macht Gewinn? Der Bauer, der die Kitten für lustige 80 Euro abgibt,
ohne vorher auch nur einen Cent reingesteckt zu haben, oder der Züchter, der schon beim Kauf seiner Katzen
(er hat ja verstanden, wie sich der Preis zusammensetzt) einen ordentlichen Betrag für ein gesundheitlich und
genetisch einwandfreies Tier hinlegt? Und fortan nur noch Geld reinsteckt, bis die Kleinen gesund groß sind?

Das oft geäußert wird, dass Rassekatzen kranker sind, als die gute, alte Bauernhofkatze,
ist auch reine Blindfisch-Ansicht.
Beim Züchter fällt ein krankes Kitten sofort auf, und man versucht zu retten, was zu retten ist.
Auf dem Bauernhof wird man kaum die Kitten mit offenen Rücken etc. zu Gesicht bekommen -
man sieht nämlich prinzipiell NUR und AUSSCHLIESSLICH die ÜBERLEBENDEN.
Weder die toten Mütter noch die toten Kitten werden offen gezeigt, oftmals nicht mal bemerkt!
Und unter Züchtern wird über Krankheiten gesprochen, weil man sich austauscht um helfen zu können.

Und wer jetzt immer noch ein Rassekätzchen haben möchte, kann mich gern anrufen.
Wer allerdings immer noch denkt, ich verdiene mir eine “goldene Nase” mit meiner Zucht, sollte es bleiben lassen.